K3-PROJEKTE – Kulturvermittlung mit Lehrlingen
K3 ist eine modellhafte Projektreihe der Kulturvermittlung, die speziell für den Bereich der Lehrlings-Ausbildung entwickelt wurde. Verschiedene Projektvarianten für Berufsschulen und Betriebe haben sich seit dem Start dieser Ausbildungsinitiative im Jahr 1989 in ganz Österreich etabliert. Und sie alle verfolgen ein Ziel: Die Lehrlinge ausgehend von ihrer eigenen Arbeits- und Lebenswirklichkeit im kommunikativen Austausch mit Kulturschaffenden zu kultureller Eigenaktivität anzuregen.
Damit angesprochene Faktoren wie „Soziales Handeln“, „Teamfähigkeit“ und nicht zuletzt „Kreativität“ eröffnen den Lehrlingen heute berufsnotwendige Zusatzkompetenzen. Hinter dieser Konzeption steht eine grundsätzliche Idee: Dass es sinnvoll und möglich ist, Allgemeinbildung und kulturelle Bildung in das duale System der österreichischen Lehrlingsausbildung zu tragen.
Die Reihe
K3-PROJEKTE – Kulturvermittlung mit Lehrlingen wird von KKA organisiert und vom Bildungsministerium gefördert. Es ist für die Beteiligten kostenlos. Mit der Durchführung der einzelnen Projekte im Rahmen dieser Reihe sind immer zwei wesentliche Zielsetzungen verbunden:
- intern die Initiierung und Intensivierung der Kommunikation zwischen den Beteiligten (Lehrlinge - Kulturvermittler/innen - Kulturschaffende) zu kulturellen Inhalten. Wichtig ist dabei, dass es zu einem möglichst gleichwertigen Austausch von Erfahrungen kommt und
- extern der bildungspolitische Anspruch, den österreichischen Lehrlingen das Recht zu erwirken, in ihrer Ausbildungszeit Momente von kultureller Bildung in Anspruch nehmen zu können.
Die Initialzündung für diese Projektreihe wurde 1989 mit einem vom Museumspädagogischen Dienst in Zusammenarbeit mit dem Team „Eigenart/Museum“ entwickelten Kulturvermittlungsprojekt gesetzt: Den in ihrer Ausbildung einzig mit berufsspezifischen, also „nützlichen“ Informationen konfrontierten Lehrlingen einen für sie „fremden“ Ort näherzubringen – das Museum. Der Erfolg dieses Basisprojekts führte zu einer inhaltlichen Ausweitung auf die unterschiedlichsten Kulturbereiche. Ob die Lehrlinge gemeinsam die Zeilen für einen hitverdächtigen Song über ihre Träume und ihre Realität texten, ob eine typische Geste aus dem Arbeitsalltag zu einer ganzen Theaterszene entwickelt wird, oder ob sie eine Lehrlings-Zeitung gestalten, in der sie ihnen wichtige Themen in ihren Worten aufarbeiten – eines ist allen Projektvarianten gleich: Es werden Raum und Zeit für neuartige Begegnungsformen zwischen ansonsten verschiedenen kulturellen Sphären geschaffen.
Gearbeitet wird mit den Methoden der personalintensiven, aktionsorientierten
Vermittlung, also in Kleingruppen, kommunikations- und handlungsbetont. In
diesem Sinn ist die Projektreihe ein Beispiel zeitgemäßer Kulturvermittlung.
In der Arbeit mit verschiedenartigem kulturellem Potential, konfrontiert mit den -
oft ungeahnten – schöpferischen Kräften von Lehrlingen, zeigt sich eines:
Lehrlingsausbildung und kulturelle Bildung können einen produktiven
Zusammenhang haben.
Die für die heutige Berufstätigkeit erforderlichen Fähigkeiten sind mehr und
komplexer denn je geworden. Nicht nur neue Fachkenntnisse sind gefragt, sondern
ein Bündel von zukunftsorientierten, sozialen und kommunikativen Kompetenzen,
etwa die Fähigkeit zur Beurteilung neuer Situationen und das Finden von kreativen
Problemlösungen. Um diese Schlüsselkompetenzen zu erlangen, bedarf es einer
umfassend gebildeten Gesamtpersönlichkeit. Auf dem Weg dorthin können über die
Beschäftigung mit Kultur und künstlerischen Verfahren wichtige Impulse gesetzt werden.
Projektbüro:
Mag. Roman Schanner
t +43 1 523 87 65-37
roman.schanner@kulturkontakt.or.at